Kinder entwickeln sich durch viele kleine unterschiedliche Bewegungen. Ein Baby kommt zur Welt und bewegt sich nur sehr wenig. Die meisten Bewegungen werden durch Reflexe ausgeübt. Nach und nach kommen kleine bewusste Bewegungen hinzu. Das Baby lernt seine Muskeln zu kontrollieren und die Reflexbewegungen verlieren sich allmählich (Reflexintegration). Spontane, zufällige und bewusste Bewegungen treten immer mehr in den Vordergrund. Aus diesen vielen kleinen, bewussten Bewegungen entsteht irgendwann eine große Bewegung wie ein Rollen auf den Bauch, Wipp Bewegungen, Robben, Krabbeln, Sitzen, …. Stehen und Laufen. Es sind Meilensteine, die durch viele kleine gelernte Bewegungen erreicht werden.

Bei manchen Kindern ist dieses spontane Lernen gestört. Sie überspringen Meilensteine in ihrer Entwicklung oder kommen an einem Punkt nicht weiter. Bekommt das Gehirn keine neuen Impulse und Informationen, so beschränkt es sich auf bereits Gelerntes und verarbeitet dieses immer und immer wieder. Es entstehen Gewohnheiten die einschränken. Doch das Gehirn eines Kindes ist fast immer bereit zu lernen (Neuroplastizität), unabhängig von beängstigenden Diagnosen und Prognosen. Wenn ein Kind die richtigen Informationen bekommt, sind die Möglichkeiten des Lernens und der Entwicklung in allen Bereichen riesig.

Bei meiner Arbeit setzte ich an diesem Punkt an. Ich bewege das Kind auf sanfte und variationsreiche Art. Dadurch gebe ich dem Kind sensomotorische Informationen und das Gehirn des Kindes beginnt, neue Lösungen zu finden und kann neue Fähigkeiten erwerben, die es momentan alleine noch nicht entwickeln würde. Nach und nach kann das Kind von sich aus den nächsten Entwicklungsschritt machen.

Die Neurowissenschaft beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Neuroplastizität. Das heißt, die Möglichkeit des Gehirns, sich durch Erfahrungen zu verändern. Wenn das Gehirn die richtigen Informationen erhält, kann es neue Muster und Verbindungen im Gehirn herstellen was dann zu einer positiven Entwicklung führt.